Sarah war Mitte 30 und saß mit ihren Freundinnen Johanna und Ina in ihrem Wohnzimmer. Sie unterhielten sich über das Thema Liebe. Leider konnte Sarah nicht viel dazu beisteuern, da sie in Kindheitstagen nie das Gefühl von Geborgenheit erfahren durfte, weil sie von ihrer Familie aufs übelste misshandelt und gewürgt wurde. Sie konnte froh sein, dass sie es überlebte.
Wie Johanna und Ina so von ihren Beziehungen erzählten, wurde Sarah immer neugieriger selbst mal solch ein Abendteuer zu erleben.
Immerhin sprachen Johanna und Ina von sehr intimen Dingen, welche sich Sarah überhaupt nicht vorstellen konnte.
Durch die Angst, wieder misshandelt zu werden, ließ sie jahrelang keinen Mann an sich heran. Zu ihrer Familie hatte sie schon seit längerem keinen Kontakt mehr. Gott sei Dank, denn wer weiß, was sie ihr sonst noch alles angetan hätten. Langsam wurde es Zeit, dass sich etwas in Sarahs Leben änderte.
Eines Abends beschloss sie, einfach mal mit Johanna und deren Freund Sandro in einen Club zu gehen. So war sie wenigstens nicht alleine, falls ihr etwas passierte. Sie war noch nie in einem Club, da sie schon oft gehört hatte, dass es dort auch mal zu Schlägereien kam.
Kaum waren sie dort angekommen, warfen Sarah ein paar Männer schmachtende Blicke zu. Das lag sicher daran, wie sie gekleidet war. Sie trug ein Kleid was ihr gerade mal über den Po ging und welches einen sehr tiefen Ausschnitt hatte. Da hatten die Männer sicher was zu gucken.
Sie bestellten sich jeweils einen Long Island Icetea und setzten sich anschließend an die Theke. Tanzen konnten sie auch noch später.
Schon nach einer Stunde gesellte sich ein Mann zu ihnen, der Sarah vorhin auf den Po gestarrt hatte. Sie wusste das, weil Johanna es ihr leise zuflüsterte.
Er verwickelte sie in ein Gespräch und machte ihr viele Komplimente. Sie konnte nur nicht zuordnen, ob die Komplimente ernst gemeint waren oder ob es ihm einfach nur darum ging, sie ins Bett zu bekommen. Bei Männern konnte man ja nie wissen, dachte sie sich im Stillen.
Irgendwann wurde Sarah sehr ungeduldig und rutschte auf ihrem Hocker hin und her. Dies war das Zeichen für Anton, so hieß der Mann, dass sie etwas Zeit mit ihm alleine verbringen wollte. Doch Johanna nahm sie kurz zur Seite und erklärte Sarah, dass das keine gute Idee sei, da sie den Typ gerade mal fast zwei Stunden kannte. Somit ließen sie es fürs Erste bleiben und verabredeten sich für nächsten Samstag zu einem Spaziergang. Immerhin war es wichtig, sich zu bewegen um lange gesund und fit zu bleiben. Damit sie eine genaue Uhrzeit ausmachen konnten, tauschten sie E-Mailadressen aus.
Es war der besagte Samstag und Sarah war dabei, sich für das Date fertig zu machen. Sie trug wieder die Klamotten, die sie an dem Abend im Club anhatte. Denn da wusste sie, dass es Anton gefallen würde. Außerdem nutzte sie ihr Lieblingsparfum, welches sie sich vor ein paar Jahren gekauft hatte und bei dem sie dachte, dass es ihm gefallen könnte. Zumindest bekam sie oft die Rückmeldung, vor allem von ihren Freundinnen, dass es gut roch.
Nachdem sie sich aufgehübscht hatte, machte sie sich auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt. Es war ein Park, in dem es nach sehr vielen verschiedenen Blumen duftete. Zum Spazieren gehen war es auf jeden Fall sehr angenehm.
Als sie ankam wartete Anton schon auf sie. Sie gingen ein bisschen spazieren, unterhielten sich und schauten sich die Blumen an. Irgendwann legte Anton sogar den Arm um ihre Talje, was ihr ein leises Stöhnen entlockte. So merkte er, dass das was er tat ihr nicht unangenehm war.
Nach einiger Zeit ließen sie sich auf einer Bank nieder. Zum ersten Mal hatte Sarah das Gefühl, am richtigen Ort mit dem richtigen Menschen zu sein.
Sie hoffte, dass sie sich nicht in ihm täuschte, denn schlechte Erfahrungen hatte sie in ihrem Leben schon genügend gemacht.
Als sie wieder am Eingang des Parks angekommen waren, nahmen sie sich zum Abschied in den Arm. Und tatsächlich fand er, dass das Parfum zu ihr passte. Sie verabredeten sich wieder für Samstag. Diesmal aber bei ihm zu Hause.
Am Montag berichtete sie natürlich ihren Freundinnen von der Treffen. Doch Ina schien wohl nicht so begeistert davon zu sein. Sie kannte ihn wohl und auch, wenn sie in einer glücklichen Beziehung war, musste sie zugeben, dass sie ihn attraktiver fand als ihren Freund.
Da fing die Diskussion erst so richtig an, denn wieso schaute Ina einem anderen Mann hinterher, wenn sie doch angeblich so glücklich war. Johanna und Sarah verstanden das nicht. Es könnte nämlich auch sein, dass sie Sarah aus Eifersucht ihr Glück nicht gönnen wollte. Doch Johanna und Sarah machten ihrer Freundin erst einmal klar, dass das Aussehen nicht das wichtigste in einer Beziehung war, sondern die inneren Werte.
So hatte Ina das nie betrachtet. Sie ging immer davon aus, dass das Aussehen an erster Stelle stand. Durch diese Erkenntnis verwarf sie den Gedanken an Anton schnell wieder.
Sarah freute sich schon darauf, Anton einmal zu Hause zu besuchen. Außerdem wollte sie auch einmal eine richtig prickelnde, heiße Nacht erleben. Mit Johanna ging sie extra deswegen einige Tage vorher in die Stadt, damit sie sich Reizwäsche holen konnte. Sie kaufte sich rote Spitzendessous. Sarah wollte nämlich nicht, dass Anton sie komplett nackt sah, denn das wäre ihr zu schnell gegangen.
Es war Samstag und Anton war gerade dabei das Essen zu kochen. Er hatte nämlich vor, Sarah zu überraschen. Er machte Spaghetti Bolognese und dazu gab es einen Gurkensalat. Als Sarah bei Anton eintrudelte, roch sie schon das leckere Essen. Das passte perfekt, denn sie hatte einen Bärenhunger.
Der Tisch war sehr schön gedeckt, auf den Servierten waren nämlich Herzen bedruckt. Nachdem sie gegessen und das Geschirr weggeräumt hatten, machten sie es sich im Schlafzimmer gemütlich. Für einen Mann war es sehr ungewöhnlich eingerichtet, denn Anton hatte ein Himmelbett. Auf der Fensterbank standen Teelichter, die er anzündete. Der Himmel des Bettes war durchsichtig, sodass man den Kerzenschein sehen konnte.
Sie zogen sich bis auf ihre Unterwäsche aus, während sie sich eng umschlungen und leidenschaftlich küssten, ließen sie sich langsam auf das Bett gleiten. Sarah spürte wie er sein Glied an ihrem Bein rieb. All das war neu für sie, jedoch nicht unangenehm. Er begann genüsslich mit seinen weichen Händen über ihren Körper zu gleiten. Voller begehren schmiegte sie sich noch enger an ihn und presste ihren Körper auf seinen. Sie küsste ihn. Der Kuss war fordernd und wild. Seine Lippen schmeckten nach Salz. Ein wohliges Gefühl breitete sich zwischen ihren Schenkeln aus. Auch dieses Gefühl war für Sarah völlig neu und sie genoß es. Ein leises stöhnen entrann ihr, als er sich an ihrem BH-Verschluss zu schaffen machte. Eigentlich hatte sie sich vorgenommen, ihren BH nicht auszuziehen, aber da es gerade so schön war und sie dieses wunderbare Gefühl nicht beenden wollte, lies sie es zu. „Ich liebe dich“, hauchte sie ihm ins Ohr. „Ich dich auch meine Geliebte“, antwortete er mit leicht erregter Stimme. Anton strich über ihre Brüste und ihre Brustwarzen stellten sich auf. Sie spürte wie sein Glied steifer und größer wurde. Es gefiel ihr und sie merkte, dass sie schon ziemlich erregt war. Es machte sie ziemlich an, schon beim ersten Mal Körperkontakt mit diesem Mann so heftig zu reagieren. Ob sie den Höhepunkt erreicht hatte, wusste sie nicht genau. Das war ihr auch nicht wichtig, Hauptsache es war schön. Und das war es wohl für beide. Erschöpft und voller Dankbarkeit schliefen beide Arm in Arm ein.
Zum Geschlechtsverkehr kam es nicht, denn beide waren der Meinung, dass dies nicht wichtig war. Zusammen waren sie wegen ihrer Liebe. Endlich konnte sie erfahren was das Gefühl von Geborgenheit und Vollkommenheit bedeutete. Auch Johanna und Ina freuten sich für die beiden. Vor allem weil es nicht selbstverständlich war, beim ersten Clubbesuch auf den Mann zu treffen, dessen Herz einem für immer gehören würde. Sie blieben bis zu ihrem Lebensende ein glückliches, unverheiratetes Paar voller Lust und Leidenschaft füreinander.