Als Sophia in den Kindergarten kam, spürte sie sofort, dass Alex irgendetwas in ihr auslöste. Ob auch ihm das bewusst war, wusste sie nicht. Jedoch konnte sie ihn nie vergessen. Wirklich nie. Das war schon irgendwie seltsam, da sie eigentlich gar keinen Kontakt hatten.
Okay, sie gingen in die gleiche Gruppe und saßen nebeneinander, aber das war auch schon alles.
Er war ein Jahr älter als sie. Dies wusste sie aus dem Stuhlkreis in der Kennenlernrunde. Da sollte jeder seinen Namen sagen und wie alt er war.
Nun verging einige Zeit und Sophia und Alex wurden älter, doch das Gefühl, dass sie etwas mit Alex verband blieb.
Eines Tages saß Sophia gerade in einem Café, als jemand dieses betrat und geradewegs auf ihren Tisch zusteuerte. Vor Erstaunen blieb ihr der Mund offen stehen.
„Alex, du hier“?, fragte sie daher vor Verblüffung.
„Ja, ich hier“, antwortete er lächelnd.
„Wie kommt es bloß, dass wir uns noch einmal über den Weg laufen“?, fragte sie.
„Tja… Das sollte ich eher dich fragen“, antwortete er geheimnisvoll.
„Wieso mich“?, fragte sie schmunzelnd.
„Na, weil du mich die ganze Kindergartenzeit immer beobachtet hast“, sagte er.
„Dann habe ich das unbewusst gemacht, denn das einzige was mir damals auffiel war, dass du etwas undefinierbares in mir ausgelöst hast“, sagte sie.
„Weißt du denn mittlerweile, was das für ein Gefühl war“?, fragte er geschmeichelt.
„Nein leider nicht, aber es fühlt sich an wie ein Kribbeln und wenn mir kalt ist, umhüllt es meinen Körper mit Wärme“, antwortete sie.
„Das hast du schön gesagt. Dieses Gefühl nennt man Liebe. Einige tragen dieses Gefühl überhaupt nicht in sich, andere lernen erst im späteren Alter zu lieben und du liebste Sophia, wusstest wenn auch unbewusst von Anfang an, wie man liebt“, sagte er sanft“
„Oh, was für ein schönes Kompliment, danke“, antwortete sie mit einem roten Gesicht.
„Dafür doch nicht. Ich hatte schon am ersten Tag im Kindergarten bemerkt, dass du etwas ganz besonderes bist. Wieso ich allerdings schon solch ein Gespür für andere im Kindergartenalter hatte, kann ich dir nicht sagen“, sagte er.
„Das brauchst du auch nicht. Hauptsache ist doch, dass wir uns jetzt auf eine andere Art und Weise neu kennenlernen können“, sagte sie verträumt.
„Ja, da hast du recht“, erwiderte er.
Sie hatten durch die lange Unterhaltung total vergessen, sich etwas zu bestellen. Dies konnte ja aber noch nachgeholt werden, was sie dann auch taten. Sie bestellten sich etwas zu trinken und ein Stück Kuchen. Der Kuchen sowie die Getränke waren sehr gut.
Sie beschlossen sich nun öfters zu verabreden. Nach mehrmaligem Treffen stellten beide fest, wie sehr sie sich doch mochten, nein liebten.
Eines Tages machte Sophia Alex eine Liebeserklärung in Form eines Spruchs. „Überall da, wo du bist, blüht mein Herz auf. Vor allem in deinen Armen.“ Dieser Spruch rührte ihn zu tränen. Dies war auch der Punkt, an dem sie zusammenkamen. Bis zu ihrem Lebensende lebten beide glücklich und in zufriedener Harmonie zusammen.